[Noch]Einsamkeit und Südseestrand
- Xerokambos, ein Dorf im Wandel
Xerokambos gehört nicht mehr zur Gemeinde Itanos sondern
zur Gemeinde Lefkis, zu der auch das Dorf Ziros in den Bergen
oberhalb zählt. Und doch soll dieser wunderschöne
Ort hier nicht unerwähnt bleiben. Wer nach Xerokambos
möchte
hat zwei Möglichkeiten [Stand 09/07]:
1. Sie fahren von Sitia
kommend Richtung Süden. Auf der Schnellstrasse nach Ierapetra
biegt man kurz hinter Episkopi ab und folgt der Beschilderung
nach Ziros. Von dort aus führt eine neue Teerstrasse
in gewagten Kurven nach
Xerokambos. Der letzte Teil der Strecke führt in 26 Kehren, die
an eine alpine Passstrasse erinnern, von den Bergen hinunter
an die Küste. Die Ausblicke sind atemberaubend schön.
2. Via Zakros: Kurz
hinter dem Ortsende von Zakros der Beschilderung folgen und
rechts abbiegen. Nun geht es zunächst auf ca. 4 Kilometer nagelneuer
Teerstrasse in Richtung Süden,
vorbei an abgrundtiefen Schluchten und durch endlose einsame
Olivenhaine.
Nach ca. 4 Kilometern endet die Asphaltstrecke. Danach ist die
Strasse auf ca. 5 Kilometern gut geschottert und auch mit einem
Leihwagen oder Wohnmobil völlig problemlos zu befahren. Bis Ende
2007 wird auch hier der Asphalt aufgebracht sein. Damit verkürzt
sich die Fahrzeit Palekastro <> Xerokambos von ehemals gut einer
Stunde (damals war die Piste nur etwas für Waghalsige) auf nun
35 Minuten.
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Schöne Sandstrände
am "Ende der Welt" |
Einsamkeit pur -
das war einmal...
Xerokambos war früher eine reine Sommersiedlung der Bewohner
von Ziros und Chandras. Allmählich erwacht der kleine
und verstreute Ort aus seinem Dornröschenschlaf. Ende
er 90er Jahre setzte rege Bautätigkeit ein
und jedes Jahr werden neue Strassen geteert und Häuser aus
dem Boden gestampft. Unterdessen gibt es schon zahlreiche
Appartements
und einige gute Tavernen. Und die Unsitte, am Strand Liegen
zu vermieten, hat nun leider auch das "Ende der Welt" erreicht.
Alles wartet auf den großen
Run, wenn in Sitia der Flughafen
international angebunden wird. Mit der Beschaulichkeit und
exclusiven Ruhe, die Xerokambos viele Jahre prägte, dürfte
es dann vorbei sein. Die traumhaften Strände sind einfach
viel zu attraktiv für Reiseveranstalter. Sehr beliebt
ist Xerokambos bei betuchten Athener Familien, die sich
teure Villen in die Landschaft bauen und sich um das schon
rar werdende Bauland balgen.
Noch schläft
der kleine Ort viele Monate vor sich hin, aber die explodierenden
Grundstückspreise, die mittlerweile irrwitzige Höhen erreicht
haben, deuten darauf hin, dass die Ankündigung (oder sollte
man sagen: Androhung) der gr. Reiseverkehrszentrale, den Ausbau
des Ortes zu einem "Hot Spot" zu unterstützen, in die Tat umgesetzt
wird. In vielen Schubläden liegen schon die Pläne für umfangreiche
Hotelbauten direkt an den Stränden.
Sehr beliebt bei vielen (vor allem deutschen) Individualreisenden
ist die Villa Petrino nebst Taverne. Link
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Sand vom Feinsten und
sauberes Wasser |
Ideal für Familien
Wenn im April im Norden das Wasser noch ''etwas frisch'' ist
und selbst harte Naturen ihre Mühe haben, bei 17 Grad
in den ''Teich'' zu steigen, ist es hier unten schon etwas wärmer.
Bis zu zwei Grad beträgt der Unterschied der Wassertemperaturen
Sommers wie Winters. Die flache Küste wärmt sich
schnell auf, Familien mit Kindern werden das zu schätzen
wissen. Im Sommer wird Xerokambos allerdings häufig zum
Glutofen. Wenn der Wind einschläft kann man die Luft
schneiden, der feine Sand wird zu einer glühenden Bratpfanne. Und
das Wasser erwärmt sich schon einmal bis auf 30 Grad.
Bedrohtes Naturparadies
Am nördlichen Ende der Strände befindet sich eine riesige
Lagune, die in manchen Jahren auch im heißen Sommer nicht
trockenfällt. Im Frühjahr und Herbst halten sich
hier zahlreiche Zugvögel auf, weswegen man zu dieser
Jahreszeit immer mal wieder auf Ornithologen trifft, die in
heller Begeisterung und im grünen Gewand durchs Schilf
schnüren.
Fraglich ist, ob das so bleibt. Denn der Aberwitz des Baubooms
macht auch hier nicht halt, es gibt tatsächlich Pläne, die
Lagune zuzuschütten um noch mehr teures Bauland im Boomdorf
Xerokambos zu schaffen. Die Belange der Natur zählen nicht
in Griechenland - wenn's um Bargeld geht dann geht die Natur
vor die Hunde. Siehe das Beispiel der katastrophalen Brände
im Sommer 2007.
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