Palekastro - Die Menschen
Das Leben im Dorf folgt festen Regeln. Aufgestanden wird, jahrein
jahraus, zu früher Stunde. Im Sommer nutzt man die kühlen
Stunden des frühen Morgens, um möglichst schweissarm
bis zum Einsetzen der großen Hitze einen Teil des Tagwerks
zu erledigen. Im Winter muß man früh raus, um zur Olivenernte
auszurücken. Jede Stunde zählt.
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Vorbereitungen zum
Fischen |
Während das Leben im Sommer nahzu ausschliesslich vor der
Türe und auf der Strasse stattfindet, mummelt man sich im
Winter in den Häusern ein. Denn wenn der Regen kommt wirds
ungemütlich. Scheint aber im Winter mal die Sonne vom Himmel
rennt alles wieder schnell vor die Türe, um sich aufzuwärmen.
Im Hochsommer erstirbt das Leben ab der Mittagszeit. Das Dorf
wird ruhig, keiner geht in der großen Hitze vor die Türe,
die Fensterläden sind geschlossen, Siesta. Läßt
am späten Nachmittag die Hitze etwas nach kommt innerhalb
weniger Minuten wieder Leben in das Dorf. Allmählich tauchen
die ersten "Alten" wieder am Dorfplatz auf, man geht
mal in diesen, mal in jenen ''Mini-Market'',
die Handwerker fangen wieder an zu sägen und zu hämmern.
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Dorfplatz Palekastro
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Dreh- und Angelpunkt des Lebens -
Der Dorfplatz
Zentraler Mittelpunkt des Lebens ist, wie in fast alles griechischen
Dörfern, der Dorfplatz. Hier trifft man sich um ein Schwätzchen
zu halten, hier ist der zentrale Austauschort für Nachrichten
und das obligate "Weißt Du schon das Neueste? Die
hat...und der hat...". Wer die touristischen Hochburgen
Kretas kennt weiß, dass dort Vergleichbares nicht mehr
stattfindet. Die ''Touristes'' verlangen Rundum-Versorgung 24
Stunden am Tag, der übliche kretische Rythmus ist dahin.
In Palekastro hingegen geht das Leben noch seinen gewohnten
Gang. Die Einzigen, die davon abweichen sind die Fremden, die
selbst bei 40 Grad im Schatten druch die Gassen laufen. Allerdings
kann man die an einer Hand abzählen, denn viel ist hier
nicht los.
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Fischfang wird zum
Nebenerweb |
Abends fängt das Leben
erst an
In dem Sommermonaten geht das ''richtige Leben'' am Abend los.
Viele Frauen sitzen vor der Türen, putzen Gemüse,
Männer flicken ihre Netze während in die Restaurants
des Dorfes allmählich ''Schwung'' kommt. Touristen, vornehmlich
die aus der Bundesrepublik, sind in der Regel immer die ersten,
die an den Tischen Platz nehmen. "Wir essen immer um sieben,
Urlaub hin oder her....''.
Die jüngeren Einheimischen hingegen treffen sich zunächst
mal bei "Xaritos" im Cafe-Center, direkt am Dorfplatz,
die älteren im Kafeneon. Später, wenn die Fremden
abgefüttert sind, geht man (sofern es nichts zu Hause gab)
ins Restaurant. Selten vor neun, häufig auch erst um zehn
Uhr abends. Mit Kind und Kegel, selbst die Kleinsten sieht man
noch um 23.00 Uhr über den Dorfplatz flitzen.
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Xaritos - Chef des
''Cafe Center'' |
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